Kerberos-Authentifizierung Neu ab S 39.5.0
Achtung
- Als Voraussetzung zur Durchführung der nachfolgend beschriebenen Administrationsaufgaben sind fundierte IT-Kenntnisse erforderlich.
Information
- Kerberos ist ein standardisierter Authentifizierungsmechanismus, der sowohl auf dem Server als auch auf dem Client konfiguriert werden muss.
Hinweise
- Folgende Voraussetzungen müssen für die Kerberos-Authentifizierung erfüllt sein:
- Keytab-Datei verfügbar
- Hostname des Key Distribution Centers (KDC) bekannt
- ServicePrincipalName (SPN) des Dienstes bekannt
Server-Konfiguration
Informationen
- In der Konfigurationsdatei
config/globals.conf
muss die Konfigurationsvariable auth.methods
entsprechend gesetzt werden. Mögliche Optionen:
-
osuser
(keine Authentifizierung, nicht sicher, bisheriges Verhalten)
-
interactive
(die gewöhnliche Login-Meldungsbox, sicher aufgrund von Challenge-Response-Authentifizierung, bisheriges Verhalten)
-
kerberos
-
legacy
(setzt sich aus den bisherigen Authentifizierungsmethoden osuser
und interactive
zusammen)
-
secure
(setzt sich aus den Authentifizierungsmethoden zusammen, die eine sichere Anmeldung erlauben, derzeit interactive
und kerberos
)
-
proxy
Authentifizierung über eine vorgelagerte Software Komponente (setzt die Verwendung von PLANTA secure voraus)
-
any
(setzt sich aus allen implementierten Authentifizierungsmethoden zusammen)
- oder eine beliebige Kombination der oben genannten Werte, die getrennt durch Leerzeichen und/oder Interpunktion aufgelistet werden, sodass eine Vereinigung aus allen erwähnten einzelnen bzw. kombinierten Methoden ensteht.
Hinweise
- Nicht konfigurierte Authentifizierungsmethoden sind nicht mehr erlaubt.
- Die Konfigurationsoptionen bilden eine zentrale Stelle zum Ausschalten des
osuser
-Logins für alle User auf einmal.
Details
-
auth.methods
ist für ein rückwärts-kompatibles Verhalten standardmäßig auf legacy
gesetzt.
- So lange dieser Wert gesetzt ist, gibt es keine Änderungen bezüglich vorherigen Versionen.
- In
config/globals.conf
bestimmen die Parameter krb.conf
und auth.conf
jeweils einen Pfad zu bestimmten Konfigurationsdateien.
-
krb.conf
ist eine Kerberos-Konfiguration, die Realms, Domains, KDCs sowie Verschlüsselungsalgorhitmen festlegt.
- Besteht bereits eine systemweite JAAS-kompatible Konfigurationsdatei, so kann auch diese verwendet werden. Andernfalls kann das Template an die Kundeninstallation angepasst werden.
-
auth.conf
bestimmt, wie der PLANTA-Server sich mit seinem eigenen Service Account einloggt. Ein Bereich namens PlantaServer
wird benötigt, damit der Code die Einstellungen finden kann. Hier kann sowohl der principal
als auch der keyTab
/ ticketCache
-Pfad wie gewünscht angepasst werden. Alle weiteren Einstellungen, vor allem doNotPrompt
, sollten unverändert bleiben.
- Keytab-Dateien werden für gewöhnlich vom Systemadministrator erstellt, um die entsprechenden Principals und Service Accounts anzupassen. Der Systemadministrator sollte am besten wissen, wie diese richtig erstellt werden und wie die entsprechenden Principals in
config/auth.conf
angegeben werden.
- Die Auflösung von Kerberos Principal nach PLANTA-Benutzername /-kennung wird in Python gelöst, sodass Kunden jegliche
user@REALM
Kombinationen auf einen beliebigen PLANTA-Benutzer mappen können.
- Im Python-Modul
ppms.krb5_login
ist eine Methode krb5_login_resolve_username(Principal)
definiert, die eine kundenspezifische Möglichkeit bietet, einen Kerberos Principal auf seinen entsprechenden PLANTA-Benutzernamen zu mappen. Diese Python-Methode ist bzgl. der Parameter und der zu erwartenden Rückgabewerte dokumentiert. Die eigentliche Implementierung muss für jede Installation definiert werden.
Client-Konfiguration
Information
- Die Client-Konfigurationsparameter können in der Kommandozeile oder in der
ini
-Datei angegeben werden:
-
authentication=kerberos
- Aktiviert die Kerberos-Ticketbearbeitung (erforderlich)
-
spn=<service>/<service_account>@<REALM>
- Hier muss der kanonische SPN eingetragen werden, z.B.
PLANTA/planta_server@EXAMPLE.COM
(erforderlich).
-
mutual=on
- Aktiviert die gegenseitige Authentifizierung (optional)
Hinweis
- Bei Angabe der Konfigurationsparameter in der
ini
-Datei dürfen weder zusätzliche Anführungszeichen (z.B. im SPN) noch zusätzliche Leerzeichen (z.B. am Zeilenende) angegeben werden.
Konfigurieren der Verschlüsselungseinstellungen für Benutzerkonten in Active Directory
Exemplarische Einrichtung eines Service-Accounts für die Kerberosauthentifizierung im Active Directory
1. Anlegen eines Benutzers im AD-Baum
- Auf dem Domänen-Controller Active Directory Users and Computers öffnen
- Über Create a new user in the current container einen neuen Benutzer mit dem gewünschten Namen (z.B. Dienstname) anlegen
2. Setzen eines Dienstprinzipialnamens (SPN) über das
setspn-Kommando
-
setspn -A <SPN> <account>
ausführen
- Namensschema: <Dienstname>/<Identifikator, z.B. host name>
- Beispiel:
setspn -A PLANTA/srv_planta.mydomain.com planta_service
- Ein SPN darf nur einmal vergeben werden.
- Der Client bricht die Ticketanforderung sonst mit der Fehlermeldung SEC_E_TARGET_UNKNOWN ab.
- Die Prüfung kann mittels
setspn -Q <SPN>
erfolgen: Hier darf nur ein Account zurückgegeben werden.
3. Erstellung einer
keytab-Datei mittels
ktpass
- Syntax:
ktpass /princ <SPN> /mapuser <Domain\User@DOMAIN> /pass <password> /out <keytab filename>
- Beispiel mit den vorherigen Werten:
ktpass /princ PLANTA/srv_planta@MYDOMAIN.COM -setupn /mapuser XYZ\planta_service /pass gehe1m /out planta_service.keytab
- Hinweis
- Die Domäne muss zwangsweise in Großbuchstaben angegeben werden
- Der hier verwendete Parameter
-setupn
verhindert, dass der Benutzeraccount umbenannt wird.
- Dies kann bei nicht als Benutzernamen verwendbaren SPNs notwendig sein.
- Die keytab-Datei in das Konfigurationsverzeichnis des Servers kopieren
- Die Datei gegen unautorisiertes Lesen sichern